Flugsimulator

„Flugsimulator“ ist jedem ein Begriff. Luftfahrt-Enthusiasten verbringen Stunden vor dem heimischen Computer mit entsprechender Software um einen Hauch „Aviation Feeling“ zu bekommen. Für Piloten sind Flugsimulatoren sehr wichtig, da sie darin ihre Fähigkeiten risikolos trainieren können und sich somit auf verschiedene Flugszenarien vorbereiten können.

Es gibt zwei Hauptarten von Flugsimulatoren: Sogenannte „Fixed Base“ und „Full-Flight“ Simulatoren (dazu unten mehr). Sowohl Fixed Base als auch Full Flight Simulatoren sind entscheidend für die Sicherheit und Effizienz im Luftverkehr und spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Piloten, sondern auch darüber hinaus.

Flugsimulatoren werden in der Regel nur für das Training von Piloten verwendet, so z.B. in Flugschulen. Doch es gibt auch Unternehmen, die sich auf Flug-Simulation als Event für Luftfahrt-Fans spezialisiert haben. Anbieter wie Mydays oder Jochen Schweizer machen dieses kleine Alltagsabenteuer möglich und vermitteln gegen Provision zu entsprechenden Firmen.

Blick ins Cockpit eines Airbus A319.

Chair-Flying: Der Simulator an der Wand oder im Kopf

Klassisches Chair-Flying Cockpit mit einem Stuhl vor einem PosterOft wird im Vorfeld an ein richtiges Simulator-Training, sogenanntes „Chair Flying“, betrieben. Hier sitzt der Pilot auf einem Stuhl „Chair“ vor einem Poster des Cockpits und geht gedanklich alle Abläufe im Kopf durch. Mentales Training ist hier nicht zu unterschätzen. Wenn der Pilot kein Poster seines Flugzeugmusters zur Verfügung hat, kann er die Vorgänge auch bei geschlossenen Augen im Kopf durchgehen – so tun es oft Privatpiloten oder Kunstflugpiloten.

 

Home-Simulator: MFS – Microsoft Flugsimulator

„DER“ Flugsimulator schlechthin ist der MFS Flugsimulator von Microsoft. Jahrzehntelang quälte Luftfahrtenthusiasten die eine Frage: Microsoft Flight Simulator oder doch X-Plane von Laminar Research.

Die Voraussetzung für Computer-Flugsimulatoren sind ähnlich: Der PC braucht reichlich Arbeitsspeicher, der Monitor eine gute Auflösung und eine auf das „Spiel“ abgestimmte Grafikkarte. Auch Prozessoren spielen hier eine große Rolle und natürlich das Equipment für das volle Flugerlebnis daheim. Hersteller wie Saitek oder Logitech lassen jedes Pilotenherz höher schlagen durch ihre große Auswahl an Zusatzequipment für heimische Flugsimulatoren. Egal ob Steuerhorn, Schubhebel oder die Ruder-Pedale. An fast alles ist gedacht und mit solchem Equipment macht das Fliegen auch daheim noch viel mehr Spaß.

 

Fixed-Base-Flugsimulator

Bild eines Fixed Base FlugsimulatorsEin Fixed Base (feststehender) Simulator bietet eine realistische Cockpit-Umgebung. Klassisch steht ein künstliches Cockpit in einem klimatisierten Raum, umgeben von einer abgerundeten Leinwand. Das Cockpit enthält alle wichtigen Schalter, Hebel und Steuerelemente sowie sämtliche Instrumente, getreu eines echten Flugzeuges. Fixed Base Simulatoren haben allerdings keine Bewegungsfunktion. Sie werden für grundlegende Trainingszwecke verwendet, aber auch gern für Events mit „nicht-Piloten“.

Fixed Base Simulatoren gibt es von bis: Vom kleinen einmotorigen Tiefdecker Piper PA28 über etwas größere zweimotorige Flugzeuge über Business Jets bis hin zum Airliner. Ein bekannter und beliebter Flugsimulator-Hersteller ist die Firma ELITE. Die Software der ELITE-Simulatoren kann für daheim erworben werden um sich dort auf die Flugsimulator-Session in der Flugschule vorzubereiten. Dadurch kann viel Zeit und Geld gespart werden, wenn das Training auch daheim gefestigt wird.

Berufspiloten, die nach der Ausbildung nicht sofort eine Anstellung bei einer Airline bekommen, überbrücken die Zeit gerne indem Sie für Flugsimulator-Firmen als Einweiser arbeiten, bei denen diese Flugstunden im Simulator auch für Sie als Training anerkannt werden können. Dabei gilt es natürlich gewisse Voraussetzungen zu erfüllen.

Wer nutzt Fixed Base Simulatoren: Event-Firmen für jedermann, Flugschüler, Berufspiloten

Viele Flugschulen bieten Ihre Fixed Base Flugsimulatoren auch für Fluginteressierte im Rahmen einer Schnupper-Flugstunde an.

Einblick in eine Notfall-Simulation: Fixed Base Piper PA28 Arrow IV:
Motorbrand im Instrumentenflug (ohne Sicht nach draußen) mit Rauchentwicklung im Cockpit:

Simulation: MotorausfallSimulation: Motorbrand mit Rauchentwicklung im Cockpit

 

 

 

 

 

 

Full-Flight-Flugsimulator

Full Flight Simulator einer Boeing 737-800Full Flight Simulatoren sind im Vergleich zum Fixed Base Simulator eine vollständige Nachbildung eines echten Flugzeugs mit Bewegungsfunktionen, da die gesamte Flugzeugkabine auf „Stelzen“ frei im Raum steht. Die Bewegungen erfolgen dabei natürlich in einem gewissen Rahmen. Die Stelzen passen die Kabine dabei durch Hydraulik dem geflogenen Flugzustand an, den der Pilot im Inneren mit seiner Bedienung erzeugt. Da Full Flight Simulator-Kabinen der Beweglichkeit halber mehrere Meter in der Höhe aufgebaut sind, ist eine Treppe/Brücke erforderlich um ins Innere zu gelangen. Die Kabine ist ein verschlossener kleiner Raum mit integrierten Monitoren, was einen Aufbau von Leinwänden um den Simulator erspart. Ein realistisches und vollwertiges Flugerlebnis ist damit auch in der Bewegung sichergestellt. Full Flight Simulatoren werden hauptsächlich für fortgeschrittene Trainings und zur Simulation komplexer Flugsituationen verwendet. Verkehrspiloten werden ein bis zweimal pro Jahr von Ihrem Arbeitgeber dazu angewiesen gewisse Trainings zu absolvieren. Hier wird ein bestimmtes Augenmerk auf Notfall-Situationen gelegt. Dank der Bewegung lernen die Piloten hier auch, wie sich das Flugzeug in ungewohnten Flugzuständen und im Notfall anfühlt. Bei diesen „Checkflügen“ müssen Verkehrspiloten ihr Können regelmäßig vor Prüfern unter Beweis stellen. Hier kann dem ein oder anderen auch schlecht werden, wer solch einen Simulator zum Spaß als Event besucht. Einem Berufspiloten oder Flugschüler darf das nicht passieren. Tut es auch in der Regel nicht, denn Piloten gewöhnen sich mit der Zeit an Turbulenzen und diverse Flugzustände.

Ein Full Flight Simulator kostet zwischen 500 und 1000 € pro Stunde, da diese Art von Simulator nicht nur einen hohen Energieverbrauch aufweist, sondern aufgrund der Sicherheit in der Höhe auch eine besondere Wartung und regelmäßige technische Überprüfungen erfordert. Auch die Technologie an sich hat ihren Preis. Full Flight Simulatoren gibt es für Verkehrsflugzeuge, Kampfflugzeuge der Bundeswehr, aber auch für Hubschrauber.

Einzelne Firmen bieten Full Flight Simulatoren für Kleinflugzeuge an, diese sind aber eher selten und werden oft nur für Events oder Messen verwendet.

Wer nutzt Full Flight Simulatoren: Hauptsächlich Flugschüler und Berufspiloten

Einige Flugschulen bieten Ihre Full Flight Flugsimulatoren auch für Fluginteressierte im Rahmen einer Schnupper-Flugstunde an.

Flugsimulatoren- Abschließend

Flugsimulatoren sind seit vielen Jahren beliebt und stetig in Ihrer Form und den Möglichkeiten zu trainieren gewachsen. Auch am unbemannten Cockpit wird immer weiter geforscht. Bleibt somit abzuwarten, ob wir in ferner Zukunft auch Verkehrspiloten per Virtual-Reality im Homeoffice begrüßen dürfen.

 

Flugsimulator finden: D – A – CH

Wo findet man nun einen Simulator? Grundsätzlich bei vielen Flugschulen.
Des Weiteren arbeiten wir grade an einer Übersicht der Flugsimulatoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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